Der Nikolausmarkt Schönebürg stellt eine bemerkenswerte Veranstaltung für einen Ort mit nur gut 1.000 Einwohnern dar, die mittlerweile während der nur 6-stündigen Marktdauer grob geschätzte 4.000 bis 5.000 Besucher aus einem Umkreis von über 20 km anzieht.
Die gemeinsame Organisation durch die Vereine sowie die Einbindung möglichst vieler Gruppierungen und damit Bürger soll dazu dienen, die Dorfgemeinschaft zu stärken.
Zahlreiche Gruppierungen, Institutionen und Privatpersonen wirken am Nikolausmarkt als Standbetreiber oder beim Rahmenprogramm mit und zeigen, was gemeinsam zu schaffen ist.
Bei den Standbetreibern handelt es sich nahezu ausschließlich um Vereine und Privatpersonen, die sich nicht in erster Linie aus Gewinnstreben am Markt beteiligen. Meist werden selbst hergestellte Produkte zum Verkauf angeboten. Gewerbliche Anbieter sind die absolute Ausnahme.
Von Anfang wurde darauf wert gelegt, das Marktgeschehen durch Vorführungen und Aktionen lebendig zu gestalten und sich nicht auf den Verkauf von Verpflegung und Waren zu beschränken.
So werden im Stand des Kirchenchors laufend frisch zubereitete und gebackene „Küchla“ verkauft, man kann eine Feuerzangenbowle beim Brennen bestaunen, bei den Jungmusikern kann man Lebkuchenherzen selbst gestalten.
Noch mehr hervorzuheben sind aber die Vorführungen des klassischen Handwerks: Schmied, Besen- und Rechenmacher, Seegrasspinner, Drechsler, Holzschnitzer, Glasperlendreher und Weberzunft sind regelmäßig zu Gast auf dem Nikolausmarkt. Bei vielen Handwerkern kann man nicht nur zuschauen, sondern selbst Hand anlegen, was vor allem für Kinder ein tolles Angebot darstellt.
Das musikalische Rahmenprogramm mit Ensembles des örtlichen Musikvereins wird ergänzt durch Alphornbläser, Jagdhornbläser, Chöre der Umgebung sowie Drehorgel- und Panflötenspieler.
Die Hauptverpflegung wird von den drei organisierenden Vereinen übernommen. Für Kaltgetränke, Glühwein und Essen sind Sportverein und Feuerwehr zuständig, die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen übernimmt der Musikverein. Wer darüber hinaus Essen oder Getränke verkaufen möchte, muss etwas anbieten, was die genannten Vereine nicht im Sortiment haben. Dies hat mittlerweile zu einer erstaunlichen Vielfalt geführt, u.a. gibt es Frühlingsrollen, Schokospieße und Fisch im Bierteig (dies alles natürlich selbst zubereitet).
Genauso verhält es sich bei den übrigen Ständen: Jede Ware darf nur einmal verkauft werden, gleiche Angebote an verschiedenen Ständen sind nicht zulässig.
Besonders wichtig ist es dem Organisationsteam für alle Altersklassen etwas Interessantes zu bieten. So spannt sich der Bogen von Bastelangebot, Nikolausbesuch und vielen Mitmachaktionen für Kinder jeden Alters, die Eltern die Möglichkeit geben ihren Nachwuchs auch mal allein zu lassen, über den Likör- und Schnapsstand, der sich bei jungen Leuten großer Beliebtheit erfreut, bis hin zum gemütlichen Waldcafe, das vom Musikverein im Atrium der Grundschule betrieben wird und das insbesondere von Senioren gerne zum Aufwärmen und Ausruhen angesteuert wird.
So sind Jahr für Jahr Besucher vom Kleinkind bis ins hohe Seniorenalter auf dem Markt anzutreffen, die sich alle sichtlich wohlfühlen. Äußerst bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Verweildauer der Gäste. Die wenigsten kommen nur auf einen Sprung vorbei, vielmehr nutzen viele fast die gesamte Marktdauer von sechs Stunden.